Chancen zur Vernetzung und gemeinsamen Projekten nutzen

Mit Blick auf Digitalisierung haben alle Altenpflegeeinrichtungen ähnliche Herausforderungen, so dass der Ausbau eines gegenseitigen Austausches und Wissenstransfers hilfreich ist. Ziel eines solchen Austauschs ist nicht nur die Vermittlung von Wissen zu technischen Möglichkeiten, sondern vielmehr geht es um Erfahrungen, Tipps zur zielgruppenspezifischen Umsetzung und praktische Handlungshilfen für die Einführung digitaler Techniken.

Die Regionalagentur Siegen-Wittgenstein Olpe ist eine von 16 Agenturen in Nordrhein-Westfalen und dient als Bindeglied zwischen dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS) und der Arbeitsmarktregion. Sie berät zu Förderprogrammen und trägt zum Aufbau von Kooperationen und Netzwerken bei.

Die Regionalagentur Siegen-Wittgenstein Olpe hat einen Pflegekreis initiiert, der das Ziel hat, zentrale Akteure für die Fachkräftesicherung und Aufwertung des Pflegeimages zusammen zu bringen, so dass alle vom gegenseiteigenen Austausch profitieren können. Der Pflegekreis setzt sich aus insgesamt 20 Mitgliedern zusammen, darunter Pflegeeinrichtungen, Ausbildungseinrichtungen, die Arbeitsagentur, die Gewerkschaft Ver.di. und die Universität Siegen. Er dient somit als Forum zur Vernetzung unterschiedlicher Pflegeeinrichtungen und relevanter Akteure. In diesem Rahmen wurde auch das Azubi-Projekt „Pflege kann digital“ ins Leben gerufen, das als ein Baustein zur Verbesserung der Fachkräftesicherung in der Pflege beitragen soll. Insgesamt haben 23 Auszubildende der Pflegefachschulen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe daran teilgenommen. In vier Gruppen wurden gemeinsam mit Studierenden der Universität Siegen Lösungen für Herausforderungen im Pflegealltag wie Zeit- oder Informationsmangel erarbeitet, die durch den Einsatz digitaler Techniken kreativ gelöst werden könnten. Am Tag der Pflege wurden ihre Ideen vorgestellt und ausgezeichnet. Im Rahmen der Projekte wurde etwa der Übersetzungsroboter „Nao“ entwickelt, der bei nichtdeutschsprachigen Krankenhauspatient:innen als Dolmetscher zwischen Pflegekraft und Patient:innen fungieren kann. Eine weitere Idee war, den humanoiden Roboter „Temi“ als Begleitroboter auszubilden, der Patient:innen zu Untersuchungen begleitet, ihnen ein Unterhaltungsangebot während der Wartezeit bietet, um sie schließlich wieder zurück zu ihrem Zimmer zu geleiten. Auch die Idee einer App-Entwicklung, die Vorlieben, Interessen, Unterstützungsbedarfe und Therapien von Patient:innen speichert, wurde diskutiert, um hierüber das Pflegepersonal in der Versorgung zu unterstützen. Das Projekt soll aufgrund seines Erfolgs im kommenden Jahr wiederholt werden.       

Take-Home-Botschaft: Regionalagenturen können einen zentralen Beitrag zu Vernetzung und zum Austausch liefern. Die frühzeitige Einbindung von Auszubildenden fördert kreative Ideen und Konzepte zur Digitalisierung der Pflege.

 

 

Text mit Wappen EU und NRW